7 Tipps, um Rasurbrand und Rasurpickel zu vermeiden und akut zu behandeln
Urheber: Ralf Geithe
Fast jeder hat es schon mal erlebt: Nach dem Rasieren bleibt eine unschöne Rötung der Haut und kleine, rötliche Pickel zurück, die zudem noch jucken.
Rasurbrand und Rasurpickel, in der Fachsprache auch als Pseudofollicultis barbae bezeichnet, sind ein verbreitetes Problem, das besonders nach der Nassrasur auftreten kann. Es gibt verschiedene Mittel und Wege gegen Rasurbrand. In diesem Artikel möchte ich dir die Ursachen sowie Methoden zur Behandlung und zukünftigen Vermeidung aufzeigen.
Wodurch entsteht Rasurbrand?
Die häufigste Ursache für Rasurbrand ist die Verwendung einer stumpfen Rasierklinge bei der Nassrasur. Durch die nicht vorhandene Schärfe reißt die Klinge an den Barthaaren, dadurch entstehen Mikroverletzungen welche wiederum zu Rasurpickeln führen. Wenn du die folgenden Tipps beherzigst wirst du die Wahrscheinlichkeit von Rasurbrand minimieren:
1. Verwendung von Rasierschaum, Rasierseife oder Rasiergel
Bevor du mit der Rasur beginnst ist es ratsam, Rasierschaum, Rasierseife oder Rasiergel zu verwenden, um die Haut vorzubereiten und die Rasur zu vereinfachen. Mittels eines Rasierpinsels kannst du diese gleichmäßig auf der Haut verteilen.
2. Die Handtuch-Methode
Eine günstigere Methode ist es vor der Rasur ein feuchtes, warmes Handtuch für ein bis zwei Minuten auf die Körperstelle zu legen. Dadurch öffnen sich die Poren und das Haar weicht auf.
3. Scharfe Rasierklinge verwenden
Eine scharfe Klinge und ein regelmäßiges Wechseln der Klinge ist essentiell für eine einwandfreie Rasur. Du solltest auch den Kauf eines neuen Rasierers in Erwägung ziehen, je mehr Messer die Klinge hat, desto besser. Auf der Verpackung ist meist die Klingenschärfe angegeben, scharfe Klingen sind zu bevorzugen.
4. Nicht gegen die Haarwuchsrichtung rasieren
Achte darauf, bei der Rasur nicht entgegen der Haarwuchsrichtung zu rasieren. Drücke außerdem nicht zu sehr auf die Haut und rasiere immer nur in kurzen Zügen von drei bis fünf Zentimetern.
5. Regelmäßige Peelings
Es kann passieren, dass Haare unter der Haut weiterwachsen. Insbesondere bei Menschen mit natürlich lockigen oder sehr kräftigen Haaren besteht diese Gefahr. Die Folgen können sehr schmerzhaft sein und zu Entzündungen führen.
Du solltest regelmäßig Peelings durchführen, am besten einige Tage vor der Rasur um dem Einwachsen von Haaren vorzubeugen
6. Verwendung von Pflegeprodukten nach der Rasur
Es gibt zahlreiche Pflegeprodukte wie zB. spezielle Cremes und Lotionen, die du nach der Rasur auftragen kannst. Sie helfen die Haut zu beruhigen und wieder weich und geschmeidig zu machen. Auch After Shaves gegen Rasurbrand sind im Handel erhältlich. Hierbei solltest du darauf achten, Produkte zu kaufen, die nur wenig oder keinen Alkohol enthalten, da dieser sehr aggressiv auf die Haut wirkt. Alkoholische Produkte sind nur für Männer mit älterer, dickerer oder sehr fettiger Haut empfohlen, ansonsten können sie den Rasurbrand sogar begünstigen.
7. Haare an die Rasur gewöhnen
Besonders wenn du dazu übergehst dich regelmäßig zu rasieren, muss sich die Haut erst daran gewöhnen. Lasse keine allzu langen Pausen aufkommen, da sich das Haar sonst wieder erhärtet und die Wahrscheinlichkeit von Rasurbrand erhöht wird. Außerdem ist die Verwendung eines sauberen Handtuch ratsam.
Was tun bei Rasurbrand – akute Behandlung
Es ist bereits zu spät, du hast dich rasiert und spürst einen starken Juckreiz. Für die akute Behandlung gegen Rasurbrand gibt es verschiedene Mittel. Auch wenn der Drang groß ist: Versuche der Versuchung zu widerstehen, dich zu kratzen. Das fördert nur ein weiteres Aufreißen der Haut und begünstigt das Eindringen von Bakterien.
1. Eiswürfel
Du solltest deine Haut kühlen. Lege zum Beispiel Eiswürfel auf die betroffenen Stellen, durch die Kälte schließen sich die Hautporen. Dadurch wird auch das Eindringen von Bakterien und eine mögliche Infektion verhindert.
2. Babypuder
Babypuder ist ein exzellentes Mittel, um Rasurbrand zu behandeln. Durch das enthaltene Zinkoxid heilt der Rasurbrand schnell ab und mögliche Entzündungen werden gehemmt. Die Haut trocknet aber auch aus, für Menschen mit naturgemäß trockener Haut ist Babypuder daher nicht empfehlenswert.
Beim Kauf sollte immer ein Babypuder ohne Talkum verwendet werden. Generell sind Baby-Hautpflegeprodukte besonders für Leute mit empfindlicher Haut geeignet.
3. Kamille
Zur akuten Behandlung von Rasurbrand kann ein einfacher Teebeutel Kamillentee verwendet werden. Die Inhaltsstoffe Bisabolol, Apigenin und Matricin vermeiden Pickel und Rötungen und wirken beruhigend bei Hautirritationen nach der Rasur. Leg einen gekühlten Teebeutel Kamillentee auf die Haut und lass die Inhaltsstoffe etwa fünf Minuten einziehen. Ringelblumentee hat eine ähnliche Wirkung.
4. Johanniskraut Öl
Johanniskraut-Öl ist ein echter Geheimtipp. Du kannst es selbst herstellen und aufbewahren, solltest du trotz jeglicher Maßnahmen doch noch einmal Rasurbrand erleiden.
Besorge dir etwas Johanniskraut, beispielsweise in der Apotheke. Die Blüten legst du in Öl ein, welches die heilenden Stoffe aufnimmt. Dein Eigenerzeugnis lagerst du am besten kühl, bei Bedarf kannst du einen getränkten Wattebausch auf die gereizte Stelle legen. Besonders bei Rasurbrand an empfindlichen Stellen, wie zB im Intimbereich, empfiehlt sich Johanniskraut-Öl.
5. Honig
In Honig sind zahlreiche Polyphenole enthalten. Das sind Wirkstoffe, deren entzündungshemmender Effekt die Haut beruhigt. Streiche den Honig auf die betroffene Stelle, lasse ihn einwirken und spüle ihn nach 10-20 Minuten wieder gründlich ab.
Es gibt zudem verschiedene Balsame und Cremes gegen Rasierpickel, die Reizungen und Rötungen lindern. Auch Produkte mit Aloe Vera sind empfehlenswert. Die natürlich kühlende Wirkung hilft den Rasurbrand zu bekämpfen.
Unterschiede und spezielle Tipps für Hals, Oberschenkel, Intimbereich und Bikinizone
Rasurbrand ist nicht gleich Rasurbrand. Unsere Haut unterscheidet sich in ihrer Beschaffenheit und Empfindlichkeit an den verschiedenen Körperstellen. Besonders am Hals, inneren Oberschenkel, im Intimbereich und der Bikinizone ist die Haut sehr sensibel. Auch immer mehr Männer schätzen den ästhetischen Effekt einer Intimrasur und haben dementsprechend mit Hautirritationen, Reizungen und Rötungen zu kämpfen.
An diesen Stellen kann mit einem sensitiven Deo-Roller über die Haut gefahren werden, um sie aufzuweichen. Empfehlenswert ist auch eine Rasur in der Badewanne zum Weichmachen der Haut. Es gibt auch spezielle Rasierer, an denen bereits Aloe Vera an der Klinge enthalten ist. Dadurch versorgst du die Haut gleich bei der Rasur mit angenehmer Kühle und einigen Vitalstoffen.
Falls es bereits zu spät ist oder du kleine Narben hast, kannst du diese mit Retin-A behandeln. Retinoide machen die Haut geschmeidig und lindern das Erscheinungsbild von Narben und Flecken, die durch Rasurbrand entstanden sind. Du solltest Retin-A auf keinen Fall verwenden, wenn du schwanger bist, da dies zu schweren Geburtsfehlern führen kann. Auch in Bereichen, die du wachsen lassen möchtest, ist eine Behandlung mit Retin-A nicht empfehlenswert, da weichere Haut ansonsten abgerissen werden kann.
Ein Tipp auch zu Haaren in der Nase: viele versuchen, die Nasenhaare mit dem Rasierer oder Barttrimmer zu erwischen. Das kann schmerzhaft nach hinten losgehen und zu Entzündungen führen. Besser sind hier spezielle Nasenhaarscheren oder elektrische Nasenhaartrimmer.
Ich hoffe ich konnte dir in diesem Artikel helfen, deinen Rasurbrand zu bekämpfen und dir Tipps geben, wie du diesen in Zukunft vermeidest. Wie bei allen Anwendungen und Pflegeprodukten, solltest du ausprobieren worauf deine Haut am besten reagiert. Manche Anwendungen wirken beim einen Wunder, während sie beim anderen zusätzliche Irritationen hervorrufen.
In jedem Fall gilt: Sind die Hautreizungen besonders schmerzhaft und dauern über einen längeren Zeitraum an, solltest du deinen Hausarzt aufsuchen.